Die norddeutsche Wasserstoffwirtschaft

Die norddeutschen Bundesländer Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sind für die Nutzung erneuerbarer Energien bekannt und schließen sich nun in der so genannten HY-5-Initiative zusammen, um ihre Energieversorgung weiter zu stabilisieren und ihre erneuerbaren Energietechnologien zu diversifizieren.

Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft

Bremen Germany
Hamburg Germany

 

Die HY-5-Staaten setzen auf Wasserstoff, um ihre Energieziele zu erreichen, und haben bereits eine Wasserstoffstrategie entwickelt, um den Weg für eine integrierte grüne Wasserstoffwirtschaft zu ebnen.

Mehrere Faktoren machen diese norddeutschen Bundesländer zu einem idealen Standort, um bei der Produktion und dem Vertrieb von grünem Wasserstoff führend zu werden. Erstens verfügt die Region über umfangreiche Seeverkehrs- und Gaspipelineverbindungen, die leicht für den Transport von Wasserstoff umgerüstet werden können. Zweitens gibt es viele bereits etablierte Zentren für die Wasserstoffindustrie und -technologie. Drittens ist die bereits bestehende umfangreiche Infrastruktur für erneuerbare Energien ideal für den Betrieb der klimaneutralen Elektrolyse.

Die HY-5-Staaten leisten einen wichtigen Beitrag zu den Wasserstoffbemühungen in Nordwesteuropa und arbeiten zusammen mit den Niederlanden, Belgien und Dänemark an dem gemeinsamen Ziel, bis 2030 mehr als 5 GW Wasserstoff zu produzieren.

Wasserstoffprojekte in Norddeutschland

Das Projekt Clean Hydrogen Coastline

Deutsche und niederländische Partner haben im Rahmen des Projekts “Clean Hydrogen Coastline” zusammengearbeitet, um 1,3 Milliarden Euro für Wasserstofftechnologien aufzubringen. In der ersten Phase des Projekts soll in Bremen eine 200-MW-Wasserstoffproduktionsanlage mit einem 20 km entfernten Wasserstoffspeicherstandort errichtet werden. Dieses Projekt ist eng mit dem Projekt HyPerLink verknüpft, das den Transport von Wasserstoff durch Deutschland, die Niederlande und Dänemark erleichtern soll.

Unternehmen wie FAUN und EWE leisten ebenfalls einen Beitrag zum Projekt Clean Hydrogen Coastline. FAUN will die Produktion seiner wasserstoffbetriebenen Müllfahrzeuge bis 2026 auf 12.000 Stück ausweiten und arbeitet mit dem Energieversorger EWE zusammen, um den Aufbau einer Wasserstofftankstelleninfrastruktur zu unterstützen.

Statkraft und Energiepark Emden

Statkraft und der Energiepark Emden, bestehend aus der Brons-Gruppe, GP Houle, SCORE und Terravent, haben sich verpflichtet, eine electrolyser50-MW-Elektrolyseanlage in Emden zu entwickeln. Diese soll den Verkehrssektor in Westdeutschland versorgen und wird von SCORE unterstützt, um den Vertrieb von Wasserstoff über das Tankstellennetz zu erleichtern.

Uniper’s grüner Wasserstoff-Hub

Um die Entwicklung einer grünen Wasserstoffwirtschaft in Norddeutschland weiter voranzutreiben, hat Uniper seine Pläne für ein neues Flüssigerdgas-Terminal in Wilhelmshaven zugunsten eines Wasserstoff-Importterminals, eines Ammoniak-Crackers und einer Elektrolyse-Anlage aufgegeben. Das neue Ziel ist es, die nahe gelegenen Industriezentren bis 2030 mit 295.000 Tonnen Wasserstoff zu versorgen.

Außerdem arbeitet Uniper gemeinsam mit dem Stahlhersteller Salzgitter und Rhenus Logistics an einem Projekt zur Dekarbonisierung der Eisen- und Stahlindustrie durch den Einsatz von grünem Wasserstoff.

Das transnationale Wasserstoffnetz von Gasunie

 

Gasunie prüft die Möglichkeit, sein Gasleitungsnetz für die Verteilung von Wasserstoff in den gesamten Niederlanden und in den angrenzenden Ländern zu nutzen. Das vorgeschlagene Wasserstoffnetz wird das stillgelegte Gasfeld Groningen und die benachbarten Windparks für die Wasserstofferzeugung und die Salzkavernen für die Speicherung von Wasserstoff in großem Maßstab nutzen. Dies wird es ermöglichen, saubere Wasserstoffenergie in Industrieregionen wie dem Ruhrgebiet zu nutzen.

Mit Hilfe von 10 anderen Gasunternehmen aus 9 verschiedenen europäischen Ländern hat Gasunie außerdem Pläne für ein Wasserstoff-Backbone-Gasverteilungsnetz in ganz Europa ausgearbeitet.

Norddeutsche Wasserstoff-Forschungsprojekte

Mehrere Technologie- und Forschungseinrichtungen, darunter das Fraunhofer-Institut und die Helmholtz-Zentren, treiben die Wasserstoffrevolution durch vielfältige Forschungsarbeiten zur Wasserstofftechnologie voran.

Norddeutschland beherbergt auch Standorte etablierter Industrieunternehmen wie Siemens, Shell, Daimler und Linde sowie innovativer Wasserstofftechnologieunternehmen wie GP Joule, Proton Motor und APEX Energy. Jedes dieser Unternehmen trägt zur Erforschung und Entwicklung skalierbarer Wasserstofftechnologien bei, die in den zahlreichen Wasserstoffprojekten zum Einsatz kommen, die in Nordwesteuropa entstehen.

Schlussfolgerung

Die HY-5-Bundesländer sind auf dem Weg, ein führendes Beispiel für eine funktionierende Wasserstoffwirtschaft zu werden, indem sie gut etablierte erneuerbare Energiequellen in Kombination mit einer dezentralen Sammlung von Projekten zur Verbesserung von Wasserstoffproduktion, -speicherung, -transport und -nutzung verwenden.

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